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EMS – Equines metabolisches Syndrom

Was ist ein EMS – Equines metabolisches Syndrom?

Die Erkrankung EMS begründet auf einer verringerten Empfindlichkeit auf das stoffwechselregulierende Insulin. Insulin reguliert im Wesentlichen den Zuckerstoffwechsel. Bei einem EMS wird durch eine Insulinresistenz der Zuckerstoffwechsel eines Pferdes nicht mehr in normalen, gesunden Bereichen reguliert. Durch hohe Gaben an Zucker und Stärke, einem großen fest zusammenhängenden Zuckermolekül in der täglichen Futterration eines Pferdes, kommt es zu hoher Ausschüttung von Insulin. Die Insulin erkennenden Rezeptoren, die die Information für die Blutzuckereinstellung weiterleiten, werden unempfindlich und die Regulation wird nicht mehr entsprechend durchgeführt. Folge ist ein oft extremer hoher Blutzuckerspiegel mit seinen Folgen z.B. einem gestörten Fettstoffwechsel, erhöhte Hufreheempfindlichkeit und oft permanenter Mattigkeit. EMS ist damit eine echte Zivilisationserkrankung, die direkt mit einem Überangebot von Zuckern in der Ernährung unserer Pferde zusammenhängt. EMS kommt bei leichtfuttrigen Rassen häufiger vor. Es werden schon Pferde ab 6 Jahren mit EMS diagnostiyiert.

Wie erkenne ich bei meinem Pferd Anzeichen für EMS?

Betroffene Pferde

  • sind oft äußerst fett
  • haben auffällige Anhäufungen von Fett über den Augen der Tiere, im Mähnenkamm, am Rumpf, rund um den Schweifansatz und in unmittelbarer Nähe des Schlauches beim männlichen Pferd und des Euters bei Stuten
  • zeigen immer wiederkehrende Hufreheschübe
  • sind matt – nicht aufmerksam – lethargisch
  • haben extremen Hunger
  • zeigen viel Durst und häufiges Harnlassen

Wie wird diagnostiziert?

Ein deutlich erhöher Blutzuckerspiegel bei einer Routineblutuntersuchung kann ein Hinweis sein, reicht aber auf keinen Fall für eine sichere Diagnostik.

Die Menge an Insulin zu messen macht keinen Sinn. Es ist nicht die Insulinkonzentration, die krankhaft ist, sondern der Effekt an den Ankopplungsstellen. In einem Regelkreislauf führt eine hohe Zuckerkonzentration im Blut zu einer Ausschüttung von Insulin ins Blut und in der Folge wird der Blutzuckerspiegel gesenkt. Diesen Mechanismus kann man testen, indem man nach einer 12-stündigen Fastenperiode Zucker (Glucose) in das Blutsystem zugibt und nach ca. 2 Stunden die Zuckerkonzentration im Blut misst. Ist der, durch die Zugabe von Glucose erhöhte Blutzuckerspiegel wieder gesunken, hat das System funktioniert. Bleibt der Blutzuckerspiegel hoch, funktioniert der Regulationsweg nicht – EMS Erkrankung ist die logische Konsequenz. In Verbindung mit einem hohen Zuckerausgangswert im Blut des Pferdes ist die Diagnose EMS zu stellen.

Da EMS sich von Symptomen eines Pferdes mit Equines Cushing Syndrom schwer unterscheiden lässt, kann zur sicheren Differenzierung der ACTH-Wert im Blut als Ausschlussdiagnostik ergänzt werden.

Wie gehe ich  mit meinem EMS erkrankten Pferd um?

Diät hilft am besten – Diät aber bitte nur sinnvoll!

Als Diätmaßnahme werden Heu (vorzugsweise gewaschenes Heu) oder Heu und aufgeweichte unmelassierte Rübenschnitzel verfüttert. Das Alter oder Aussehen des Heus hat keinen Einfluss auf den Zucker- und Kaloriengehalt. Das Pferd benötigt mindestens 1,5 % des Körpergewichtes an Rauhfutter als Minimum. Wenn das Pferd zu dick ist, bemisst sich die Menge nach dem Zielkörpergewicht. Getreide oder Pellets, frisches Gras, Karotten oder Äpfel (da sie Zucker enthalten) sollten vermieden werden. Mineralfutter- und Vitaminergänzungen sollten nach Möglichkeit in Verbindung mit einer Futtermittel-/Heuanalyse und nach den angegebenen Tagesrationsempfehlungen der Hersteller gegeben werden. Überhöhte Gaben können den Organismus in dieser Stoffwechselsituation belasten.

Ein Medikament zur Behandlung von EMS gibt es nicht.

Am 21. April findet ein Webinar zu diesem Thema statt:

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