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Gelenkchip

Mein Pferd hat einen Gelenkchip – was heißt das für mich und mein Pferd?

Ein Gelenkchip wird auch als Gelenksmaus oder Knochensplitter im Gelenk bezeichnet. Eigentlich ist ein Gelenkchip aber eine verkalkte Knorpelschuppe.

Wie entsteht ein Gelenkchip?

Ein OCD Chip entsteht nicht durch ein Trauma, sondern durch eine Stoffwechselstörung während der Entwicklung des Pferdes im Gelenksbereich. Bis zu einem Alter von ca. 1,5 Jahren wächst der Knorpel in seiner Schichtdicke an. Der Knorpel ist nicht durchblutet und ernährt sich nur durch die Diffusion aus Nährstoffen, die sich im Wesentlichen in der Gelenksflüssigkeit befinden. Während des Knorpelwachstums bei dem jungen Pferd reicht diese Nährstoffsituation nicht immer aus und es kommt durch Entwicklungsstörungen zu einer Ablösung von Knorpelschuppen auf der Gelenkfläche. Diese Knorpelschuppen können dann im Laufe der Zeit im Gelenk durch eine Verkalkung röntgenologisch als kleine „Knochenstücke“ erkennbar werden. Im Grunde ist ein OCD Chip eine verkalkte Knorpelschuppe.

Wie ist ein Chip zu bewerten?

Diese Art von Gelenkchips kommen abhängig von der Pferderasse bei etwa 20 – 30 % der Pferde vor. Selten sind diese OCD Chips Grund für eine Lahmheit. Auffällig werden sie meist dann, wenn Pferde röntgenologisch untersucht werden, z. B. im Zuge eines Verkaufs. Diese Röntgenbefunde in Region, Lage und Größe werden im Rahmen einer Kaufuntersuchung entsprechend dem aktuell geltenden Röntgenkatalog in die Röntgenklasse II, II-III oder III eingestuft. Die Größe spielt dabei eine entscheidende Rolle. Bis Hirsekorngröße sind Chips eher unbedenklich. Größere Chips in Größe eines Stecknadelkopfes oder größer werden etwas kritischer beurteilt.

Ist ein Gelenkchip gefährlich?

Diese Röntgenklasse III wird mit einer Spannbreite eines Erkrankungsrisikos von 5 – 20% angegeben. Aus dieser Bewertung lässt sich ein Krankheitswert eines solchen Befundes eines OCD Chips vergleichend gut ableiten. Die Entfernung eines OCD Chips kostet Geld und birgt ein mit einzubeziehendes Operationsrisiko. Die chirurgische Entfernung gehört sicher heute zu den Routineoperationen. Trotzdem müssen Restrisiken wie Narkosezwischenfall und Abheilungsstörungen kalkuliert werden. Ein OCD Chip wird in der Praxis oft zu Preisverhandlungen bei Kaufuntersuchungen genutzt.

Muss ein Gelenkchip zwingend entfernt werden?

Wenn er eine Lahmheit verursacht, sollte der Chip raus operiert werden. Ist er reaktionslos und ein Zufallsbefund, ist die Operation nicht unbedingt notwendig. Der Tierarzt hilft bei der individuellen Beurteilung.

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